Ein biologisch vielfältiger Garten kann ein wertvoller Rückzugsort für viele Tiere und Pflanzen sein. Aber auch für uns Menschen ist ein Naturgarten ein schöner Ort zum Entspannen.
Vogelfreundlicher Garten
Wenn Sie einen Steingarten sehen, wie sie leider immer häufiger werden – dann stellen Sie sich doch einmal vor, sie wären ein Vogel … wo finden Sie hier etwas zu fressen? Wo gibt es Insekten, Regenwürmer, Raupen, Früchte und Samen? Und wo nisten und Küken großziehen?
Dann wundern Sie sich vielleicht nicht mehr, warum dort keine Vögel sind.
Viele Pflanzen in den Gärten sind Exoten, kommen also aus fernen Ländern, und haben meist keine Früchte und Samen, die von unseren Vögeln gut vertragen werden. Manche sind giftig, wie der allzu beliebte Kirschlorbeer – schon mit wenigen seiner Blätter könnten Sie sogar ein Pferd umbringen! Für Familien mit Kindern also auch nicht zu empfehlen. Und: unsere heimischen Insekten können auf exotischen Pflanzen meist nicht leben. Proteinreiche Insekten, Raupen, Würmer sind jedoch das wichtigste Nahrungsmittel für fast alle Vogelküken – sie brauchen sie, um zu wachsen.
Insekten gedeihen auf einheimischen Pflanzen. Dort bauen die Vögel dann auch ihre Nester, nahe am „Kükenfutter“. Am besten ist es, wenn die Sträucher auch noch dornig sind und dadurch besonders viel Schutz bieten, wie Weißdorn, Schlehe und Berberitze. Aber auch dichte Sträucher wie Hainbuche und der immergrüne Liguster mit seinen duftenden Blüten (Bienenweide!) bieten nistenden Vögeln Schutz – und uns Menschen einen ganzjährigen Sichtschutz.
Hilfe für Gebäudebrüter
Vögel, die an Gebäuden brüten, verlieren immer mehr Nistmöglichkeiten durch Sanierungen, und an Neubauten sind keine mehr vorhanden. Was also tun?
Mauersegler, Mehlschwalben, Fledermäuse brüten an Gebäuden. Die heutigen gut gedämmten und gedichteten Neubauten bieten dazu meist keine Gelegenheit – ebenso wenig wie energetisch sanierte Bauten. Dass Energieeinsparung und Naturschutz sich ergänzen können, zeigt die Broschüre des NABU – Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Baden-Württemberg.
Auf diesen Ratgeber verweisen auch einige Baubehörden.
Dächer, Giebel, Traufen und selbst Fassaden eignen sich für vielfältige Möglichkeiten, unseren geflügelten Mitbewohnern einen heimeligen Unterschlupf und Nisthöhlen zu bieten.
Gartentipp: Invasive Arten vermeiden – regionale Blühpflanzen säen
Für einen naturfreundlichen Garten sind einheimische Pflanzen ideal – invasive Neophyten hingegen nicht, weil sie unsere Artenvielfalt gefährden.
Wer hätte gedacht, dass so beliebte Pflanzen wie Flieder, Kirschlorbeer, Robinie (Schein-Akazie) Cotoneaster, und selbst Schmetterlingsflieder unserer Natur schaden? Hier können Sie Info zu den invasiven Arten als PDF herunterladen (Anmerkung: Link zu dem PDF Einleger A6 – invasive Arten).
Und hier Empfehlungen für Blühpflanzen, die Schmetterlingen, ihren Raupen, Bienen, Hummeln und anderen Insekten Lebensraum und Nahrung bieten. Damit schaffen Sie auch eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und deren Jungenaufzucht. Wichtig: diese Pflanzen passen gut in unsere Region.